Unser Gründer Sioux schreibt in seinem Artikel zum 30-jährigen Jubiläum zur Namensgebung: «Ich brachte den Namen «Johanniter», der gar nichts mit irgendeinem Basler Quartier zu tun hat. Weshalb? – In Hamburg hatte Willy Lutz in einer grossen Erziehungsanstalt eine zwanzigköpfige Knabenschar betreut, die er Johanniter nannte und für die ideale dieses alten Ordens begeistert hatte.»
«Gar nichts mit irgendeinem Basler Quartier zu tun»! und genau da wusste es unser Gründer nicht besser. Das St. Johanns-Quartier verdankt seinen Namen nämlich demselben Orden, dem Johanniterorden, der hier seit 1206 eine Niederlassung (eine «Kommende») hatte. Sioux wollte den Hintergrund des Ordens bei der Namensgebung betonen und sich nicht auf ein Quartier einschränken lassen. Der Zusammenhang mit dem Orden und dem St. Johann-Quartier war Sioux damals nicht bekannt. Er hatte auch kein Internet zur Verfügung!
Der Grund zur Namensverwendung Johanniter durch Willy Lutz in Hamburg ist nicht bekannt. Klar ist jedoch der Bezug zum Johanniterorden, worauf sich auch Sioux bezog.
Woher stammt der Name Johanniter: Vom Pilgerspital in Jerusalem. Der Orden ging aus einem 1048 erstmals erwähnten Pilgerspital, dem Muristan hervor, das von Kaufleuten aus Amalfi bereits lange vor dem ersten Kreuzzug gestiftet worden war. Dieses war Johannes dem Täufer geweiht, wovon sich der Name Johanniter ableitete. Das Pilgerheim, Fremdenheim und Hospital zugleich wird 1080 von Fra Gerhard übernommen. Sein überliefertes Motto lautete: «Unsere Bruderschaft wird unvergänglich sein, weil der Boden, auf dem diese Pflanze wurzelt, das Elend der Welt ist, und weil – so Gott will – es immer Menschen geben wird, die daran arbeiten, dieses Leid geringer, dieses Elend erträglicher zu machen». Wie wunderbar aktuell ist doch dieses fast 1000-jährige Motto.
Das «Logo»: Das achtspitzige weiße Kreuz symbolisiert die acht Seligpreisungen in der Bergpredigt von Jesus Christus und war auch das Symbol der beiden Ritterorden Johanniter und später Malteser.
Johanniter und Malteser unterscheiden sich heute zunächst durch die Religionszugehörigkeit. Die Johanniter, ursprünglich katholisch, wechselten in der Folge der Reformation um 1540 zu einer rein evangelischen Glaubenshaltung. Die Malteser, der Name stammt von der Ansiedlung der Johanniter in Malta, blieben katholisch. Mittlerweile sind in Deutschland aus den Ritter-Orden die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. als evangelische Hilfsorganisation und der Malteser-Hilfsdienst als katholische Hilfsorganisation entstanden. Beide engagieren sich intensiv im Jugendbereich.
Einen Artikel in www.altbasel.ch finde ich lesenswert.
- Johanniterorden (https://altbasel.ch/fussnoten/johanniter.html) und
-
Johanniterkirchhof (https://altbasel.ch/ruhe/johanniterkirchhof.html)
Die im Artikel dargestellte Steintafel von 1608 befindet sich heute im Historischen Museum Basel.
Während der «Corona-Blib dehei-Zeit» zusammengestellt von
Alfred Trechslin v/o Lemi